Raumbuch – zur Arbeitserleichterung und Beweisführung

Sind die Rohre verlegt, die Steckdosen montiert und die Fliesen verfugt, ist es zu spät für eine Auseinandersetzung zur künftigen Nutzung. Wurden die Wünsche des Kunden, Möglichkeiten des Handwerkers und Ideen des Architekten nicht rechtzeitig schriftlich festgehalten, ist es auch zu spät für eine eindeutige Beweisführung im Streitfall. Mit einem Raumbuch sichern Sie sich nicht nur rechtlich gegen mögliche Beschwerden ab. Sie profitieren auch während Ihrer Arbeit von den exakten Leistungsbeschreibungen einzelner Zimmer.

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Definition und Sinn eines Raumbuchs

In einem Raumbuch werden einzelne Räume eines Bauprojekts detailliert beschrieben und zusammengefasst. Grobe Übersichten einzelner Komponenten werden exakt bestimmt, Planungsziele von Beginn an präzise dokumentiert, einzelne Schritte der Bauausführung wie auch Details zum künftigen Gebäudebetrieb konkret festgehalten. Dabei können Sie sich für eine manuelle oder digitale Erstellung Ihres Raumbuches entscheiden.

Was wird in einem Raumbuch festgehalten?

Für jedes Bauvorhaben gibt es Pläne: Grundrisse vom Architekten ebenso wie Zeichnungen zur Wasserrohren oder elektrischen Leitungen. Einige Aspekte sollte jedes Raumbuch beinhalten:

Zudem können Sie optional bedeutende Faktoren wie Dämmungs- oder Schallschutzvorrichtungen addieren. Grundsätzlich wächst der Umfang des Raumbuches mit der Komplexität des Bauvorhabens.

Hinweis: Allgemein bekannte Grundlagen zur Vorgehensweise bei handwerklichen Tätigkeiten gelten als stillschweigend vorausgesetzt. DIN-Vorschriften zu Isolierungen oder eindeutigen technischen Regeln müssen Sie nicht im Raumbuch festhalten.

Weshalb sollten Sie ein Raumbuch führen?

Beobachten drei Zeugen denselben Vorfall, sind drei unterschiedliche Darstellungen des Hergangs kein Einzelfall. Das Gleiche kann Ihnen bei einem Bauprojekt passieren. Bereits mit dem Bauherren allein können Missverständnisse entstehen. Kommt als dritte Partei ein Architekturbüro hinzu, steigt die Wahrscheinlichkeit von Fehlinterpretationen um ein Weiteres. Mit schriftlichen Darstellungen detaillierter Rauminformationen vermeiden Sie Verständigungsschwierigkeiten.

Mit einem Raumbuch stimmen Sie einzelne Bedürfnisse aufeinander ab. Schließlich wissen nur

  • Sie um die erforderlichen Sanitär-Installationen
  • der Bauherr um die geplante Nutzung
  • der Architekt um die Komfortkriterien

eines neu geplanten Badezimmers. Sicher: All dies besprechen Sie im Vorfeld miteinander. Doch mündliche Absprachen bergen das Risiko unterschiedlicher Auslegungen. Im Ernstfall dient Ihr Raumbuch als Beweis bei späteren Streitigkeiten.

Beispiel: Planung eines neuen Krankenhausbereiches mit Operationssälen, Laboren, Zimmern für Betten, Hauswirtschaftsgeräten und technischen Einrichtungen. Die Dokumentation wird in einem Raumprogramm vorgenommen.

  • Erster Schritt: Grundriss. Die Planung einzelner Wege und Räumlichkeiten zeigt die unterschiedlichen Perspektiven der jeweiligen Fachdisziplinen auf. Wo bestehen Behinderungen, wo Gemeinsamkeiten? Konflikte werden erkannt, Lösungen besprochen
  • Zweiter Schritt: Anpassung der Pläne an die neuen Erfordernisse. Detaillierte Beschreibungen und optische Trennungen einzelner Anforderungen erlauben gezielte Datenzugriffe von Statikern, Architekten und Handwerkern von SHK, Elektro- und Informationstechnik
  • Dritter Schritt: permanente, frei zugängliche Dokumentation einzelner Vorgehensweisen. Sämtliche Projektbeteiligten sind stets auf dem aktuellen Stand der Baumaßnahmen. Das Projekt wird zur Zufriedenheit aller Parteien ausgeführt.

Tipp: Dokumentation Ihrer Baustellen per App

Ihre Tagesberichte können Sie komfortabel mit einer Bautagebuch-App wie "Bautagebuch+" erfassen. Wetterdaten und Zeiten werden automatisch abgerufen und Sie dokumentieren Ihren Baufortschritt übersichtlich und digital. Zusatzfunktionen wie die Fotodokumentation und Anbindung weiterer Dokumente sowie alle Daten zur Baustelle und externen Kontakten sind weitere Vorteile.

Mehr zur Bautagebuch-App

Lohnt sich der Aufwand?

Umsonst lassen sich Raumbücher nicht erstellen. Zwar finden Sie auch kostenlose Softwareprogramme, Word- und Excel-Vorlagen. Der Preis entsteht in einem anderen Bereich: Detaillierte Erstellungen von Raumbüchern kostet Sie Zeit – vor dem Projektbeginn ebenso wie während der Bauausführung.

Ohne eine permanente Aktualisierung der Einträge zu Veränderungen des Gebäudebestands und der Ausstattung verfehlt ein Raumbuch seinen Sinn

Stellen Sie daher den Aufwand dem Nutzen des Raumbuchs gegenüber. Bei kleinen Privataufträgen mit überschaubaren Zeitrahmen mag eine einmalige Planungsgrafik mit textlichen Erläuterungen zu Ihrer handwerklichen Tätigkeit ausreichend sein.

Halten Sie die Erstellung eines Raumbuches für erforderlich, wartet gegebenenfalls eine nächste Hürde: die Zahlungsbereitschaft des Bauherren. Denn Sie sollten diesen Arbeitsaufwand keinesfalls als unentgeltlichen Zusatzservice bieten. Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Kunden und erklären Sie ihm die Notwendigkeit und Vorteile eines Raumbuches auch für ihn.

Tipp: Bei umfangreichen Großprojekten können Sie die Führung eines Raumbuches an eine externe Partei abgeben. So können Sie sich auf Ihre handwerkliche Tätigkeit konzentrieren und den Bauherren möglicherweise schneller von den entstehenden Mehrkosten überzeugen.

Vorteile für Ihren Handwerksbetrieb

Sie haben Ihren Auftrag gewissenhaft erfüllt, die Leitungen sind verlegt, das Dach ist gedämmt, der Pool einsatzbereit – doch die Erfüllungsleistung Ihres Auftraggebers bleibt aus? Dies wäre kein Einzelfall. Vielleicht mussten Sie sogar bereits selbst einmal das Ergebnis Ihrer Arbeit verteidigen. Dabei führen Auftraggeber nicht unbedingt in böser Absicht vermeintliche Mängel an. Selbst nach gewissenhaften Erklärungen können Missverständnisse zwischen Ihnen als Fachkraft und Laien mit bestimmten Vorstellungen zum Endergebnis entstehen.

Mit präzisen Darstellungen aller benötigten Installationen in einem Raumplan ermöglichen Sie Ihrem Kunden eine plastische und nachvollziehbare Vorstellung des Gesamtergebnisses.

Neben der Beweisfunktion bei möglichen Streitfällen profitieren Sie selbst in mehrfacher Hinsicht von der Festschreibung von Zielvorstellungen und Machbarkeiten. Führen Sie die Unterlagen auf der Baustelle bei sich, können Sie jederzeit

mit anderen Projektbeteiligten Rücksprache halten
Termine eintragen
Aufgaben koordinieren
Ist-Daten erfassen
Bauabschnitte lückenlos protokollieren
Mängel erkennen und beheben


Durch diesen ständigen Soll-Ist-Abgleich behalten Sie permanent die Kontrolle über Ihr Projekt und mindern Ihr Haftungsrisiko und Gewährleistungsansprüche. Sie schaffen einen effektiven Projektablauf, garantieren maximale Qualität und können das erfolgreich beendete Bauvorhaben als Referenz auf Ihrer Webseite nennen.

Vorteile Bauherr

Viele Bauherren stellen sich von Beginn an auf eine verlängerte Bauzeit und die Überschreitung des vereinbarten Kostenrahmens ein. Zudem sind Sie häufig unsicher, ob das Resultat ihren Vorstellungen entsprechend wird.

Sie können Ihrem Kunden seine Sorgen nehmen und seinen Traum erfüllen. Denn ein Raumbuch bietet auch dem Bauherren vielfache Vorteile. Im Normalfall sind Auftraggeber stark an einer Kostentransparenz, qualitativ hochwertiger Arbeit und der Einhaltung der veranschlagten Dauer für die gewünschten Tätigkeiten interessiert. Vor allem bei stufenweisen Bauprojekten können Sie dies alles in Form einer transparenten Datenbasis für ihn im Raumbuch festhalten. Damit dient es dem Auftraggeber als ergebnisorientierter Zielkatalog für seine technischen und funktionalen Ansprüche. Erstellen Sie in der Startphase eine detaillierte Bedarfsplanung, erklären Sie den Betriebsablauf und erarbeiten Sie Terminprognosen für eine möglichst risikoarme Finanzierungsplanung.

Verwendung von Raumbüchern in verschiedenen Branchen

Nicht alle Handwerker benötigen Raumbücher. Sind Sie im Baugewerbe tätig, sind Raumbücher oft höchst empfehlenswert. Je nach Bedarf können Sie hier sämtliche für Ihre Spezialisierung relevante Faktoren festhalten. Sie sind als Dachdecker, Fliesenleger, Elektroinstallateur oder Heizungsbauer in denselben Neubau eingebunden? Individuelle Details für ihre Tätigkeiten sind ausschlaggebend für eine lückenlose Aufzeichnung.

In der Elektrobranche haben sich in den vergangenen Jahren viele Änderungen ergeben. Neue technische Entwicklungen und klimarelevante Vorgaben erfordern bei der Modernisierung von Gebäuden mit alten Elektroinstallationen große Sorgfalt. Ein Raumbuch kann die systematische Vorgehensweise erleichtern und kostbare Arbeitszeit einsparen. Ein Beispiel:

Ihr Kunde wünscht eine komplette Überholung der elektrischen Anlagen auf seinem Privatanwesen. Die Installationen wurden seit dem Hausbau 1983 nicht verändert. Im Eingangsbereich finden Sie einen Beleuchtungsauslass in der Decke vor, zwei Lichtschalter mit Kreuzschaltung an der Eingangstür sowie vier Steckdosen über den Raum verteilt. Daneben finden Sie ein mehrpoliges Fernmeldekabel, eine Antennensteckdose und einen Etagenverteiler.

Allein diese elektrischen Elemente dem zeitgemäßen Standard anzupassen, erfordert ihre komplette Entfernung und die Verlegung neuer, sicherer Leitungen. Schon in der Planungsphase für die Rahmenbedingungen bietet ein Raumbuch hier große Unterstützung. Ergeben sich im Laufe der Zeit weitere Veränderungen, müssen Sie diese nur in der passenden Spalte dokumentieren. So können Sie die erforderliche Komponentenanzahl ableiten und die Umsetzung der Verteilerplanung vornehmen.

Hinweis: Elektrische Leitungen wie für Klingelanlagen verteilen sich oft über mehrere Zimmer. Die Berechnung einer Außensteckdose beispielsweise erfolgt nicht über den „Raum“ Terrasse, sondern wird in die Gesamtkalkulation für das Haus einbezogen. In einem Raumbuch für Elektroinstallationen wird daher immer nur ein Teil der gesamten Elektroleistungen abgebildet.

Sind Sie im SHK-Bereich tätig, können Sie ein Raumbuch als Grundlage für Ihre Bauverträge nutzen und dadurch kostenaufwendigen Änderungen vorbeugen. Tragen Sie in ihm von Beginn an sämtliche Punkte zur exakten Berechnung der erforderlichen Sanitärausstattung ein. Darunter fallen Angaben zu

  • technischen Einrichtungen: Wärmeerzeuger, Heizungen, Lüftungsarten, Abzugsflächen
  • sanitären Ausstattungen: Armaturen, Waschtische, Duschen, Badewannen
  • möglicher Barrierefreiheit: Küche oder Badezimmer
  • Hygienevorschriften: Rohrleitungsführungen, Systemauslegungen

In einem Raumbuch für das Sanitärgewerbe können Sie weitere Klassifizierungen zu Warm- und Kaltwasseranschlüssen, Nass- und Trockenräumen vornehmen. Viele Ihrer Kollegen ordnen Positionen statt in Kurz- oder Langtext als Symbole in Stücklistencharakter zu. Kalkulieren Sie bei jeder Eingabe die Flächen neu; viele Sanitäreinrichtungen beeinflussen die Bruttomengen von Böden, Wänden oder Decken.

DIN-Vorschriften: Notieren Sie auch die anzuwendenden DIN-Vorschriften für die geplanten Installationen. Einige Vorgaben wie nach der DIN 1988-200 zu Trinkwasseranlagen sind teilweise sogar verpflichtend. Damit sorgen Sie für realistische Bedarfswerte.

Durch den Bauboom der vergangenen Jahre wurde für öffentliche Großbauprojekte eine Initiative zur Prüfung wirtschaftlicher Aspekte und Qualitätssicherungsmaßnahmen ins Leben gerufen. Als Projektmanager im Hochbau sind Sie zu einer exakten Bedarfsermittlung und Machbarkeitsstudie noch vor dem ersten Spatenstich verpflichtet. Nur auf Grundlage der gesicherten Realisierbarkeit lassen sich belastbare Kostenaussagen treffen und Risiken eindämmen. Mit einem stets aktuellen Raumbuch behalten Sie jederzeit den Überblick und können in Absprache mit anderen Baubeteiligten erforderliche Änderungen vornehmen.

Auch bei privaten Auftraggebern kann Ihnen im Hochbau ein Raumbuch als Bestandteil der Bedarfsplanung nützlich sein. In ihm können Sie produktneutrale Beschreibungen vornehmen und Ihrem Auftraggeber funktionale Gesichtspunkte zu den Nutzungsqualitäten aufzeigen. Durch die konkrete Festlegung einzelner Standards weiß Ihr Bauherr von vornherein, welche seiner Wünsche sich wie erhofft umsetzen lassen.

Bei Aufträgen wie für Hotel- oder Klassenzimmer haben Sie im Hochbau die Möglichkeit, Raumgruppen gleicher Funktionalität und identischer Ausstattung anzulegen und durch die kompakte Darstellung die funktionsbedingte Raumgeometrie übersichtlich zu bestimmen.

Fazit: Durch eine raumbezogene Zusammenstellung sämtlicher Innenausbauten in einem Raumbuch erreichen Sie eine präzise Kostenaussage. Übergeordnete Bauteile wie die Hausfassade oder das Dach können Sie als erfahrener Handwerker anhand geometrischer Kennwerte bekannter Vergleichsprojekte quantitativ vorab kalkulieren.

Anwendungen und Beispiele

War Ihnen dies zu theoretisch, werfen Sie einen Blick auf die folgenden Beispiele. Sie alle betreffen den Um- oder Neubau von Badezimmern und spiegeln den Nutzen eines Raumbuchs wider.

Beispiel 1: Saisonnutzung

Ein Ferien-Apartmentkomplex an der Ostsee benötigt neue Badezimmer. Aufgrund der geringen Auslastung während der Wintermonate priorisieret Ihr Auftraggeber einen möglichst günstigen Preis. Haken Sie hier als Installateur ein, erklären Sie Ihrem Kunden die Schwierigkeiten einer periodischen Nutzung, sollte in touristenarmen Zeiten kein Wasser durch die Rohre laufen. Halten Sie Ihr Gespräch zu den saisonbedingten Betriebsunterbrechungen schriftlich in einem Raumbuch fest, verhindern Sie Dissonanzen nach Beendigung Ihrer Arbeit.

Beispiel 2: Wasserdruck

Noch ist das Ehepaar der dreigeschossigen Villa rüstig. Doch es möchte sein Haus auch im Alter nicht aufgeben. Aufgrund getrennter Schlafzimmer und häufigem Familienbesuch soll auf jeder Etage ein Badezimmer eingebaut und regelmäßig genutzt werden. Später werde sich die Frequentierung auf die ebenerdige Dusche und Toilette beschränken. Erneut ist Ihre Expertise gefragt: Nach welcher Zeit, mit welchem Druck soll das Wasser warm aus dem Duschkopf strömen? Informieren Sie die beiden über mögliche Spültechniken und die Auswahl an Komfortklassen nach VDI 6003. Tragen Sie die Ergebnisse in Ihr Raumbuch ein.

Beispiel 3: Wellnessoase

Warum in Wellnesshotels fahren, wenn man ein SPA in den eigenen vier Wänden installieren kann? Je höher die Kundenansprüche, desto mehr Details sollten Sie in Ihrem Raumbuch festhalten. Notieren Sie Wünsche zu Sonderausstattungen wie Saunen, Lichtspielen oder bestimmten Fliesen und halten Sie fest, wie Leitungen und Rohre zur Umsetzung verlegt werden müssen.

Zwar weisen Sie als Fachkraft Ihre Auftraggeber auch ohne Raumbuch auf die genannten Faktoren hin. Doch möglicherweise werden Sie am Ende einer langen Bauphase aufgrund einer inzwischen veränderten Sichtweise des Kunden in eine Auseinandersetzung verstrickt. Ein Raumbuch dient Ihnen als Beweismaterial.

Verschiedene Arten von Raumbüchern

Nicht nur tragen Sie entsprechend Ihrer Branche und dem Bauvorhaben unterschiedliche Details in Ihr Raumbuch ein. Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle.

Planungsbegleitendes Raumbuch

Planungsbegleitende Raumbücher werden primär für Entwürfe von Architekten und Anforderungen von Bauherren genutzt. Mit ihnen lassen sich Grundlagen zum Raumbedarf geplanter Gebäude vorab schnell und systematisch ermitteln und grundsätzliche Informationen zu Größen, Mengen und Qualitäten formulieren. Anforderungen des Bauherren werden schriftlich festgehalten und Flächen und Installationen zu den gewünschten Funktionen in Relation gesetzt.

Beispiel: Der Auftraggeber besteht auf einen Schallschutz in seinem Arbeitszimmer, der weit über die gesetzlichen Mindestvorschriften hinausgeht.

Anhand der Einträge in planungsbegleitende Raumbücher lassen sich auch erste Kostenprognosen vornehmen.

Baubegleitendes Raumbuch

Das baubegleitende oder auch Ausstattungsraumbuch wird zur Ausführungsplanung angelegt. In ihm werden Einzelheiten zur technischen Gebäudeausstattung notiert, anhand vorgesehener Mengen und Kosten Basisdaten zur Erstellung einzelner Leistungsverzeichnisse geliefert. Projektbeteiligte verschiedener Gewerke nutzen das baubegleitende Raumbuch

  • als Prüfinstrument während der Bauausführung
  • als Checkliste bei Abnahmekontrollen
  • zur Organisation ihrer Termine
  • zur Konkretisierung von Baustoffen

Nutzung- oder Bestandsraumbuch

Mit Beendigung der Bauphase gewinnt das Nutzungs- oder Bestandsraumbuch an Bedeutung. In ihm werden abschließende Dokumentationen zum Bau sowie bedeutende Faktoren zur künftigen Reinigung und Instandhaltung der Bausubstanz festgehalten. Damit dient es als Grundlage für eine klar strukturierte, umfassende Gebäudeverwaltung (Facility Management).

Raumbuch erstellen

Zur Erstellung eines Raumbuches haben Sie die folgenden drei Möglichkeiten. Der Aufbau verläuft jeweils nach identischen Schritten.

Diese Raumbücher gibt es

In der Vergangenheit wurden Raumbücher ausschließlich mit Stift und Papier angelegt. Heute greifen Handwerker gerne Word-Dokumente oder Exceltabellen zurück. Doch auch Softwareprogramme und Apps sind im Kommen.

Manuelle Raumbücher

Manuelle Raumbücher werden parallel zur grafischen Gestaltung Ihrer Grundrissplanung erstellt. Deren Daten pflegen Sie in Worddokumente oder Exceltabellen ein, in der Regel entspricht eine Seite einem Raum. Manuelle Raumbücher eignen sich ideal für einfache Bauvorhaben. Mit steigender Komplexität steigt aufgrund der doppelten Einträge in Zeichnungen und Listen neben Ihrem Zeitaufwand das Risiko von Fehleingaben. Gleichzeitig lassen sich aufgrund der separaten Gestaltungen Einzelheiten besonders deutlich darstellen. Mit der benötigten Disziplin für eine konsequenten Verfolgung von Änderungen kann ein manuelles Raumbuch daher genau das Richtige für Sie sein.

Raumbücher als Datenbank

CAFM-Software (Computer-Aided Facility Management: computerunterstütztes Gebäudemanagement) wird vermehrt bei umfangreichen Gebäudebeständen eingesetzt. Flächen und Bauteile bestimmter Räume werden durch die Softwarelösungen analysiert und in Datenbanken erfasst, auch grafische Darstellungen von Raumflächen und Etagen sind möglich. Durch eine automatische Synchronisierung der Grundrisspläne und Raumbücher entfällt die doppelte Dateneingabe.

Webbasiertes digitales Raumbuch

Der Vorteil webbasierter Raumbücher liegt im interdisziplinären Arbeiten. Sämtliche Eingaben werden ortsübergreifend erfasst und zentral gespeichert. Durch einen einfachen Online-Zugriff können sämtliche Baubeteiligten die täglichen Fortschritte auf der Baustelle ohne Aufwand verfolgen.

Aufbau

Als Verantwortlicher bestimmen Sie die Einträge zum Bauvorhaben. Sie entscheiden über die Zuordnung und Beschreibung der Räume, Anordnung und Gruppierung einzelner Werte. Der Aufbau gliedert sich grob in die folgenden Einträge:

  • Nummerierung der einzelnen Räume
  • Stichpunkte zu allgemeinen Merkmalen
  • Maße und geplante Nutzungen
  • Technische Ausstattung
  • Vorgesehene Einbauten, Design
  • rechtliche Normen und technische Vorgaben

Durch Filterfunktionen lassen sich benutzerdefinierte Kriterien eingeben und einzelne Passagen farblich hervorheben.

Software: digitales Raumbuch

Alternativ können Sie auf digitale Lösungen zurückgreifen. Dabei haben Sie die Wahl zwischen klassischer Systemsoftware zur lokalen Installation auf Ihrem Computer und Apps als Anwendungssoftware auf Ihrem Smartphone. Im Idealfall sollte die Software Filter- und Controlling-Funktionen enthalten. Achten Sie auch auf das Kleingedruckte: Einige Versionen sind nach einer kostenlosen Testphase gebührenpflichtig. Unter anderem finden Sie die folgenden Angebote:

Kostenlose Raumbuchvorlage für Excel & Word

Im Internet finden Sie kostenlose Excel- oder Wordvorlagen für Raumbücher. Diese können Sie wie entworfen übernehmen oder bedarfsgerecht anpassen. Die vorgegebenen Kategorien umfassen Raumnummern und Etagen, Beleuchtung und Beschattung, Steckdosen und Sensoren, Heizung oder Beschallung. Sie werden durch einzelne Spalten für Angaben zur Dimmung, Raumklima oder Lautsprecher weiter unterteilt.

Die Nutzung dieser strukturierten Vorlagen erspart Ihnen viel Zeit. Durch eine Zugriffsberechtigung können Sie auch anderen Baubeteiligten die Ansicht der Dokumente gestatten. So werden Änderungen sofort erkannt und Missverständnisse vermieden.

Tipp: Nutzen Sie eine kaufmännische Software für Elektrobetriebe

Mit einer professionellen Elektro Handwerkersoftware wie Streit V.1 digitalisieren Sie Ihre Prozesse und verwalten Ihren Betrieb mit nur einer Software. Das Programm ist exakt auf die Anforderungen von Elektrobetrieben konzipiert. Erstellen Sie Angebote und Rechnungen, wickeln Sie den Schriftverkehr mit Kunden ab oder kalkulieren Sie Ihre Projekte. Damit sparen Sie nicht nur viel Zeit sondern auch Geld und arbeiten zudem fortschrittlich und digital.

Mehr zur Elektro-Software

Fazit

Ob Sie in der Elektro- oder Sanitärbranche, als Dachdecker oder im Hochbau arbeiten: Eine strukturierte Planung zur realistischen Umsetzung der Kundenwünsche hilft Ihnen bei der Ausführung Ihrer Tätigkeit. Vor allem bei Projekten mit mehreren Beteiligten, von langer Dauer oder einem hohen Budget lohnt sich das Anlegen eines Raumbuchs. Halten Sie schriftlich fest, was Sie mit Ihrem Auftraggeber besprochen haben und wie jeder einzelne Raum am Ende aussehen wird, umgehen Sie zudem spätere Differenzen. Und das Beste: Sie müssen das Rad nicht neu erfinden! Greifen Sie auf kostenlose Word- und Excel-Vorlagen zurück, müssen Sie die Gerüste nur noch bedarfsgerecht anpassen und haben einen jederzeitigen Überblick über Ihr Bauvorhaben.

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