Elektriker Weiterbildung – Aufstiegschancen für die Karriere

Sie haben Ihre Ausbildung zum Elektriker kürzlich erfolgreich abgeschlossen – jetzt möchten Sie noch mehr? Vielleicht stehen Sie auch schon seit einigen Jahren mit beiden Beinen fest im Berufsleben und verspüren Lust auf eine Spezialisierung?

An Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten in der Elektronikbranche mangelt es nicht. Denn unter die Berufsbezeichnung Elektroniker fallen in Deutschland sämtliche Tätigkeitsfelder im Bereich der Elektronik und Elektrotechnik. Entsprechend können Sie Ihren fachlichen Schwerpunkt auf Starkstrom, Datenverarbeitung oder Telekommunikationstechnik legen, sich in der Industrie oder im Handwerk anstellen lassen oder sich als Meister selbstständig machen.

Elektriker Gehalt – so breit gefächert wie die Tätigkeitsfelder

Bevor Sie sich auf eines der vielfältigen Berufsbilder in der Branche der Elektrotechnik spezialisieren, schließen Sie in der Regel eine Ausbildung zum Elektroniker ab. In dieser Tätigkeit sind Sie für die Wartung, Instandhaltung und Installation elektrischer Systeme und Anlagen verantwortlich. So unterschiedlich wie die möglichen Tätigkeitsfelder gestaltet sich auch das Elektriker Gehalt – der jährliche Vollzeit-Bruttodienst eines Elektrikers in Deutschland wird mit einer Spanne von 40.000 bis 50.000 Euro angegeben: Abhängig vom Standort und Betriebsgröße, Ihres Schwerpunktes und Ihren Fähigkeiten.

Als Elektriker mit einer Weiterbildung profitieren Sie gleich von zwei Vorteilen: Durch Zusatzqualifikationen bleiben Sie auf der Höhe der Zeit und damit attraktiv auf dem Arbeitsmarkt. In der Regel verdienen Sie auch merklich mehr als mit einer reinen Grundausbildung.

Was ist der Unterschied zwischen einem Elektriker und Elektroniker?

Werden Sie im allgemeinen Sprachgebrauch auch noch vermehrt als Elektriker betitelt, gibt es diese Berufsbezeichnung offiziell seit bereits fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Im Jahr 2003 ging die Berufssparte des Elektrikers, in der des Elektronikers auf. Die Ausbildung zum Elektriker wurde durch die Ausbildung zum „Elektroniker mit Fachrichtung Energie- und Gebäudeelektrik" ersetzt und steht seitdem als Oberbegriff für unterschiedlichste Fachrichtungen in der Elektronik und Elektrotechnik.

Bei Stellenanzeigen oder Jobausschreibungen treffen Sie möglicherweise auch auf die Bezeichnungen des Betriebselektrikers oder Elektroinstallateurs. Sie alle stehen als Synonym für Ihre Handwerkersparte.

Handwerk und Industrie

Als Elektriker können Sie sowohl im Handwerk, einen Elektrobetrieb gründen oder einen Elektrobetrieb übernehmen, als auch in der Industrie Fuß fassen. Die Ausbildungen beginnen zunächst identisch, ab dem zweiten Ausbildungsjahr folgen Sie Ihrer gewünschten Spezialisierung. Die Regel-Ausbildungszeit dauert jeweils rund dreieinhalb Jahre. Folgende Haupttätigkeitsfelder stehen Ihnen offen:

Im Handwerk:

In der Industrie: (Elektroniker für)

  • Elektroinstallateur
  • Elektroniker für Informations- und (Tele)Kommunikationstechnik
  • Elektroniker Automatisierungstechnik
  • Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik
  • Informationselektroniker Geräte- und Systemtechnik
  • Informationselektroniker Bürosystemtechnik
  • IT-Systemelektroniker
  • Betriebstechnik                                                                                                 
  • Automatisierungstechnik
  • Maschinen-/Antriebstechnik
  • Luftfahrttechnische Systeme
  • Gebäude-/Infrastruktursysteme
  • Geräte-/Systemtechnik
  • Informations-/Systemtechnik

Zur Veranschaulichung der Unterschiede zwischen der Arbeit als Elektriker im Handwerk und in der Industrie soll das Beispiel Automatisierungstechnik dienen. Als Experte auf diesem Gebiet erhalten Sie in der Industrie die Berufsbezeichnung „Elektroniker für Automatisierungstechnik“ , im Handwerk gelten Sie als“Elektroniker Fachrichtung Automatisierungstechnik”.

Obwohl die Ausbildungen vom Grundsatz her inhaltlich ähnlich sind, orientieren sie sich primär am künftigen Kundenkontakt. Im Handwerk arbeiten Sie für ihre Kunden vor Ort, wohingegen Sie in einem Industrieunternehmen größtenteils an unternehmenseigenen Anlagen auf dem Betriebsgeländen tätig sind.

Im Folgenden einige Weiterbildungsbeispiele als Elektriker:

Grundausbildung

Tätigkeitsfelder

Weiterbildungsoptionen

Elektroniker

Planung und Fertigung von Elektronikprodukten

Softwareentwicklung

Planung und Fertigung von Elektronikprodukten

Mess-, Prüf-, Wartungsarbeiten Inbetriebnahmen

Meister:
Industriemeister Elektrotechnik, Elektrotechnikermeister, Netzmeister, Meister für Veranstaltungstechnik, Kraftwerksmeister

Studiengänge:
Mechatronik, Automatisierungstechnik, Energietechnik, Elektrotechnik

Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik

Energieversorgung Elektrotechnische Anlagen

Elektromobilität

Smart Houses

Lichtwellenleiter-Technologie Organische Leuchtioden

Elektroniker für Betriebstechnik

Einrichtung, Instandhaltung, Reparatur elektrischer Betriebs-,

Energieversorgungs-, Schalt- und Steueranlagen Beleuchtungs- und Kommunikationstechnik

Montagemechaniker

Anlagenmonteur

Geprüfter Kesselwärter

Informations- und Telekommunikationstechnik

Projektion und Installation von Überwachungssystemen und

Kommunikationstechnik

Automatisierungstechniker

Elektroniker für Automatisierungstechnik

Errichten und Erweitern komplexer Automatisierungssysteme

Montage und Konfiguration einzelner Komponenten

Handwerk: Industriemeister Fachwirt

Industrie: Elektroniker für luftfahrttechnische Systeme, Gebäude und Infrastruktursysteme

Aufstiegsmöglichkeiten für Elektriker

Bereits während Ihrer Ausbildung zum Elektroniker können Sie sich für ein Spezialgebiet entscheiden. Doch auch nach Ihrer bestandenen Prüfung stehen Ihnen vielfache Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Der stetige Wandel aufgrund technologischer Neuerungen, Datenvernetzung oder regenerativen Energien ermöglicht Ihnen eine vielseitige Entwicklung als Elektriker.

Für einen langfristigen Erfolg sollten Sie aktuelle Entwicklungen stets im Blick haben. Diese öffnet Ihnen Türen für einen möglichen Aufstieg und Steigerung Ihres Stundenlohns als Handwerker.

Aber nicht nur Arbeitnehmere Profitieren von einer Weiterbildung, den als Arbeitgeber kann Ihr Betrieb nach der Spetzialisierung oder Aufstiegsweiterbildung von Mitabreitern ggf. mit neuen Geschäftsideen im Handwerk weitere Standbeine aufbauen.

Beispiele für Aufstiegsmöglichkeiten aufgrund neuer Entwicklungen:

Fachwirt für Solartechnik

Entscheiden Sie sich zur Fortbildung zum Fachwirt für Solartechnik, sind Sie im Anschluss für den Verkauf regenerativer Energieanlagen an Firmen und Privatpersonen verantwortlich. Ihr Schwerpunkt liegt auf Photovoltaikanlagen, wobei Sie in der Regel direkt bei Elektroinstallationsbetrieben oder Herstellerfirmen der Anlagen angestellt sind. Die Prüfungsordnung zum Fachwirt für Solartechnik wird von der zuständigen Handwerkskammern festgelegt.

Technischer Fachwirt

Sind Sie ein Teamplayer, sollten Sie eine Weiterbildung zum technischen Fachwirt in Betracht ziehen. Denn in dieser Funktion agieren Sie als Schnittstelle zwischen Führungsebene und Fertigung, also zwischen technischen und ökonomischen Erfordernissen. Mit Ihren interdisziplinären Kenntnissen können Sie sich eine Schlüsselposition, sowohl in Handwerksbetrieben, wie auch Industrieunternehmen erarbeiten.

Fachkaufleute in der Handwerkswirtschaft

Bis 2016 als„Fachkauffrau/-mann in der Handwerkswirtschaft“ bekannt, wurde der Beruf inzwischen in „Geprüfte Fachfrau für kaufmännische Betriebsführung nach der Handwerksordnung“ umbenannt. Mit der Basisqualifikation entscheiden Sie sich nicht nur für das Erlernen kaufmännischer und betriebswirtschaftlicher Grundlagenkenntnisse. Die Aufstiegsqualifikation wird Ihnen auch angerechnet, wenn Sie sich für eine Meisterprüfung entscheiden.

Staatlich geprüfte/r Techniker/-in Fachrichtung Elektrotechnik

Als staatlich geprüfte/r Techniker/-in der Fachrichtung Elektrotechnik entwickeln und konstruieren Sie elektrotechnische Apparaturen, sind in der Fertigung und Montage tätig, sowie im technischen Service und Vertrieb. Die Ausbildung unterliegt landesrechtlichen Regelungen für berufliche Weiterbildungen und wird an Fachhochschulen angeboten.

Informationselektroniker/-in im Bereich Geräte- und Systemtechnik

Möchten Sie an der rasanten Entwicklung im Bereich technischer Innovationen teilhaben, sollten Sie eine Weiterbildung zum / zur Informationselektroniker/-in im Bereich Geräte- und Systemtechnik in Betracht ziehen. Wobei der Ausdruck nicht ganz präzise gewählt ist: Denn bleibt es bei den stetigen Neuerungen, ist auch Ihre Fortbildung nie ganz abgeschlossen. Sind Sie jedoch bereit zu einer permanenten Überprüfung Ihres aktuellen Kenntnisstands, eröffnen sich Ihnen in diesem Feld glänzende Job- und Gehaltsaussichten.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Elektriker

Dies waren nur einige Beispiele für eine Weiterbildung auf Grundlage Ihrer Ausbildung zum Elektriker. Es lohnt sich, die Zeit zu investieren und genau zu erwägen, auf welchem Gebiet der Elektrotechnik Sie sich spezialisieren möchten. Dabei sollten Sie vorab einige Überlegungen anstellen.

Die richtige Weiterbildung für Ihren Beruf

Welches die richtige Weiterbildung für Sie ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wo liegt Ihr Interessenschwerpunkt?
  • Über welche speziellen Fähigkeiten verfügen Sie?
  • Wie viel Zeit können und wollen Sie investieren?
  • Müssen Sie ein Budget einhalten?
  • Wie werden die Zukunftsaussichten prognostiziert?

Sie wollten immer schon einmal Hard- und Software konfigurieren, Automatisierungsanlagen planen und einrichten, Netzwerkprogramme schreiben und Störungen an technischen Einrichtungen beheben? Auch hier können Sie sich bereits während Ihrer dualen Ausbildung auf die fachspezifische Ausbildung in der Automatisierungs- und Systemtechnik spezialisieren oder als Elektriker zwischen maßgeschneiderten Angeboten einer Weiterbildung wählen.

Der ehemalige Elektroniker für Geräte- und Systemtechnik heißt jetzt Elektroniker für Automatisierungs- und Systemtechnik. Auch hier halten Sie elektronische Systemanlagen wie Fertigungsautomaten oder Verkehrsleitsysteme instand. Möchten Sie eine Zeit im Ausland verbringen, können Sie die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ mit Schwerpunkt auf Bürosystem-, Geräte- und Systemtechnik erlangen.

Von jedem Bundesland eigenständig geregelt, handelt es sich bei der Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik um eine berufliche Weiterbildung an Fachhochschulen. In Vollzeit nimmt sie zwei, in Teilzeit vier Jahre in Anspruch. Voraussetzung für diese Ausbildung mit einer staatlichen Abschlussprüfung sind ein abgeschlossener Ausbildungsberuf sowie einschlägige Berufspraxis – beides Bedingungen, die Sie als Elektriker erfüllen. Im Anschluss finden Sie im Normalfall eine Stelle in Herstellungsbetrieben von Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik-Systemen.

Was früher Elektroinstallateure waren, sind heute Elektriker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. In dieser Funktion unterliegen Ihnen Elektrosysteme und -anlagen, Sicherungskästen und Stromanschlüsse. Die klassische duale Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und erfordert den Abschluss der mittleren Reife. Als ausgebildeter Elektriker können Sie bundesweit Aufbaukurse privater Anbieter buchen, die abhängig von der zeitlichen Intensität und Ihrem Schwerpunkt in ihren Kosten variieren.

Im August 2021 wurde die ehemalige Berufsbezeichnung "Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik" durch den Begriff des Informationselektronikers ersetzt. Der Aufgabenbereich ist geblieben: Sie entwerfen und installieren elektronische Systeme für Kommunikation und Sicherheit. Haben Sie sich während Ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung noch nicht auf diesen Spezialbereich fokussiert, können Sie dies als Elektriker in berufsbegleitenden Aufbaukursen nachholen. Dauer und Kosten variieren abhängig vom gewählten Seminar.

Die Bezeichznung "IT-Systemelektroniker" wurde mit der Neuordnung der handwerklichen Elektroniker-Berufe 2021 durch den Begriff "Informationselektroniker für Bürosystemtechnik" ersetzt. Diese Weiterbildung lohnt sich wenn Sie Kundenkontakt schätzen. Denn Sie werden primär in Büros und Unternehmen Computersysteme einbauen, diese warten und die Bedienung erklären. Sie haben die Wahl zwischen einer dualen oder rein schulischen dreieinhalbjährigen Ausbildung. Ein Realschulabschluss ist Pflicht, die Abschlussprüfung wird bundeseinheitlich durch die IHK abgenommen.

Zur Weiterbildung zum Elektroniker für Bürosystemtechnik können Sie sich beispielsweise für einen achtmonatigen Kurs mit rund 900 Unterrichtsstunden entscheiden oder alternativ für eine berufsbegleitende Fortbildung über 24 Monate in Teilzeit.

Fördermöglichkeiten zur Digitalisierung im Handwerk

Wen Sie nach Ihrer Weiterbildung planen einen eigenen Betrieb zu gründen, werden etliche Investitionen in die Digitalisierung notwendig. Auch bei der Anschaffung von Soft- und Hardware werden Sie von Bund und Ländern durch zahlreiche Förderprogramme unterstützt.

Fördermöglichkeiten zur Digitalisierung im Handwerk

Seminare und Lehrgänge zur elektronischen Weiterbildung

Neben den klassischen Weiterbildungsoptionen sollten Sie als Elektrotechniker einen Blick auf das umfangreiche Kursangebot hochqualifizierter Experten werfen. Hier können Sie sich mit Blockseminaren und Intensivlehrgängen in kurzer Zeit relevantes Know-how aneignen und so die nächste Stufe auf Ihrer Karriere- und Gehaltsleiter nehmen.

Die Themengebiete sind breit gefächert und decken sämtliche Elektrosparten ab. Entsprechend reicht die Palette von elektrischer Mess- und Steuerungstechnik über Qualitätsprüfung bis zur Automatisierungstechnik.

Mit Seminaren im Bereich Mechatronik widmen Sie sich der Diagnosestellung und Instandhaltung verschiedener Elektrosysteme. Auch der Einbau und die Überprüfung elektrischer und mechanischer Baugruppen steht auf Ihrem Programm.

Die Kursinhalte wie auch Ihre spätere Tätigkeit in der Energie- und Anlagentechnik erstrecken sich auf Messungen, Überprüfungen und Einstellungen energietechnischer Anlagen sowie von Geräten und Maschinen der Melde- und Beleuchtungstechnik.

In Aufbaukursen zur Messtechnik erlernen Sie verschiedene Messmethoden elektrischer und nichtelektrischer Größen, unter anderem von Spannung und Strom, Länge und Kraft, Temperatur und Zeit. Als Spezialist für Messtechnik werden Sie primär von Unternehmen mit Anlagen der chemischen Verfahrenstechnik gesucht.

Möchten Sie am Ende eines Herstellungsprozesses die erforderliche Qualität von elektronischen Anlagen und Geräten garantieren, erhalten Sie mit Seminaren zum Qualitätsprüfer Ihre Chance. Fast jedes große Unternehmen leistet sich Personal im Qualitätsmanagement – mit einer Weiterbildung haben Sie gute Aussichten auf diese verantwortungsvolle Position.

Kommunikation war neben Elektrik schon immer Ihre Leidenschaft? Dann werfen Sie einen Blick auf Weiterbildungen zur Installation und Wartung von Überwachungs- und Kommunikationssystemen und spezialisieren sich auf Alarm- und Telefonanlagen.

SPS steht als Abkürzung für speicherprogrammierbare Steuerung. Als Elektroniker für Betriebstechnik können Sie sich durch gezielte Weiterbildungskurse auf die speziell gesteuerten Maschinen spezialisieren.

Studiengänge im Bereich Elektronik

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Elektriker stehen Ihnen als Weiterbildungsmöglichkeiten auch verschiedene Studiengänge zur Auswahl.

Selbst nach Ihrer handwerklichen Ausbildung zum Elektriker können Sie sich durch ein weiteres Studium der Elektrotechnik weiter spezialisieren. So steht Ihnen beispielsweise die Möglichkeit eines Fernstudiums in der Elektro- und Informationstechnik offen. Seine Dauer ist auf 24 Monate angesetzt, die Kosten variieren zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

Die Fachrichtung der erneuerbaren Energien wird künftig stark nachgefragt sein. Das Studium der Energietechnik teilt sich in die Bereiche erneuerbare Energien, Kerntechnik und Kraftwerkstechnik, Verfahren zur Energieumwandlung, -nutzung und -transport. Aufgrund englischsprachiger Fachliteratur sollten Sie über ausreichende Englischkenntnisse verfügen. Die Regelstudienzeit beträgt sechs bis sieben Semester.

Hier bilden Sie Modelle elektronischer und mechanischer Komponenten nach, beteiligen sich an der Softwareentwicklung und übernehmen Aufgaben in der Fertigung oder im Management. Ein berufsbegleitendes Fernstudium der Mechatronik kann mit einem einfachen Hochschulzertifikat oder auch einem Bachelor abgeschlossen werden. Die Kosten variieren entsprechend zwischen 2.500 und 15.000 Euro. Einen Bachelor in Mechatronik erhalten Sie im Normalfall nach sechs bis zehn Semestern.

Ein Studium zur Automatisierungstechnik umfasst ingenieur- wie auch naturwissenschaftliche Grundlagen zu Elektrotechnik und Maschinenwesen. Rechnen Sie mit sieben Semestern für einen Bachelorabschluss und acht Semestern für ein Diplom. Sie können in Vollzeit oder in Verbindung mit einer praktischen Arbeit in einem Unternehmen Automatisierungstechnik studieren. Innerhalb des Studiums können Sie Ihren Schwerpunkt unter anderem auf Nachrichtentechnik oder Roboterprogrammierung legen.

Gut 66.000 Studierende der Elektrotechnik und Elektronik waren im Wintersemester 2020/2021 an deutschen Hochschulen eingeschrieben, die Anzahl der Beschäftigten in elektro- und informationstechnischen Handwerken lag bundesweit bei über 516.000. Zwar stehen Ihnen nach einem Studium sogleich Industrie-Tätigkeiten wie als Elektroniker für luftfahrttechnische Systeme offen. Doch auch eine Handwerkerausbildung zum Elektriker bildet eine solide Basis für weitere Aufstiegsmöglichkeiten.

Weiterbildung zum Meister

Für welche Spezialisierung Sie sich auch entscheiden: Die Möglichkeit einer Meisterprüfung steht Ihnen immer offen. Mit einem erfolgreichen Abschluss qualifizieren Sie sich nicht nur in den Augen von Arbeitgebern, sondern können auch eine Selbstständigkeit erwägen, mit der Gründung- oder Übernahme eines eigenen Betriebs. Unter anderem können Sie die folgenden Meistertitel erwerben:

  • Industriemeister Elektrotechnik
  • Elektrotechnikermeister
  • Netzmeister
  • Meister für Veranstaltungstechnik
  • Kraftwerksmeister
  • Informationstechnikermeister

Als Meister der Elektronik übernehmen Sie Führungsaufgaben, sind Ansprechpartner für Mitarbeiter und garantieren einen professionellen Umgang elektrotechnischen Anlagen.

Für eine Anmeldung zu einer Meisterausbildung müssen Sie eine mindestens dreijährige Berufserfahrung vorweisen können. Widmen Sie sich Ihrem angestrebten Titel in Vollzeit, können Sie sich bereits nach gut einem Jahr zur Meisterprüfung anmelden, für berufsbegleitende Kurse sollten Sie bis zu dreieinhalb Jahre veranschlagen.

Als Elektrotechnikermeister erstellen Sie Arbeitsabläufe, teilen Mitarbeitern ihre Aufgabenbereiche zu und bilden künftige Elektronikexperten aus. Daneben verhandeln Sie mit Geschäftspartnern, erstellen Angebote und beraten Kunden. Diese Ausbildung können Sie in rund 1.150 Stunden absolvieren, Ihr Budget wird mit gut 7.000,- Euro belastet.

Die Meisterausbildung zum Industriemeister der Elektrotechniker an der IHK nimmt abhängig vom Anbieter zwischen vier und 30 Monate in Anspruch, die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 5.000 Euro.
Der Abschluss befähigt Sie zur Steuerung, Überwachung und Koordinierung von Arbeits- und Herstellungsprozessen in elektronischen Betrieben zur Sicherstellung einer hohen Produktqualität. Auf der kaufmännischen Seite erwarten Sie Aufgaben im Personalwesen.

Tipp: Rechnungsprogramm für Handwerker

Viele Weiterbildungen zum Meister werden absolviert, da sich die Absolventen selbstständig machen wollen oder einen Handwerksbetrieb gründen wollen. Wer sich von Anfang an gut organisieren möchte sollte auf ein professionelles Rechnungsprogramm für Handwerker setzen.

Rechnungsprogramm für Handwerker

Voraussetzungen für Weiterbildungen

In Ihrer Position als ausgebildeter Elektroniker sind Sie insofern für jede Art der Weiterbildung fachlich bestens qualifiziert. Doch vergessen Sie bei der Entscheidung für eine Spezialisierung nicht Ihre persönlichen Stärken. Gerade berufsbegleitende Kurse beanspruchen nicht nur einen Teil Ihrer Freizeit, sondern auch hohe Konzentration lange über den Arbeitsalltag hinaus. Die folgenden Fähigkeiten helfen Ihnen auf Ihrem Karriereweg als Elektroniker:

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Belastbarkeit, Disziplin
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gutes Zeitmanagement
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abstraktes, analytisches Denkvermögen
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Interesse an innovativen Technologien
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Fingerfertigkeit und Präzision
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Geduld, Teamfähigkeit

Hier können Sie sich als Elektroniker weiterbilden

Weiterbildungsstudiengänge sind zeit- und kostenintensiv sowie zumeist nur als Fernstudium durchführbar, sollte Ihre Arbeitsstelle nicht direkt neben einer Hochschule mit einer passenden Ausbildung liegen.

Mit der Inanspruchnahme anschaulicher, praxisorientierter Weiterbildungskurse an Abenden oder Wochenenden profitieren Sie im Normalfall von einer Nähe zu Ihrem Wohnort, zeitkomprimierten Inhalten sowie günstigeren Preisen.

Mit welchen Kosten muss gerechnet werden?

Ein nicht unwesentlicher Faktor bei einem Wunsch nach einer Fortbildung spielen auch die Kosten.

  • Für Lehrgänge an staatlichen Fachhochschulen fallen keine Gebühren an. Sie müssen sich allerdings um Einnahmen zum Bestreiten Ihrer Lebenshaltungskosten sorgen.
  • Private Kursanbieter verlangen abhängig von Inhalt und Dauer der angebotenen Seminare nicht selten vierstellige Summen. Oftmals werden zum Basispreis noch Aufnahme- und Prüfungsgebühren sowie Kosten für Arbeitsmaterialien addiert.
  • Gegenüber anderen Handwerksberufen liegen die Kosten für eine Meisterausbildung mit rund 8.000 bis 10.000 Euro recht hoch.

Es sollte jedoch beachtet werden, dass eine Weiterbildung auch eine Erhöhung des Elektriker Gehalts mit sich bringt.

Kosten als Mitarbeiter selbst tragen

Einen gesetzlichen Anspruch auf eine Übernahme der Weiterbildungskosten durch den Arbeitgeber oder eine Arbeitsfreistellung während der Seminarzeiten gibt es nur dann, schreibt dieser die entsprechende Kursteilnahme vor. In allen anderen Fällen müssen Sie bei einem Wunsch nach einer Spezialisierung selbst für anfallende Gebühren aufkommen. Sie können Ihren Arbeitgeber um eine Rückzahlungsvereinbarung bitten, binden sich damit aber bis zur Tilgung fest an Ihr Unternehmen.

Doch sind Sie sich sicher, nach erfolgtem Weiterbildungsabschluss in dem neu erlernten Feld tätig zu werden, zahlt sich Ihre Investition garantiert auch in finanzieller Hinsicht aus.

Mehrverdienst nach Weiterbildung

Abhängig von Ihrer Fortbildung kann Ihr Gehalt als Elektriker bereits mit einer einfachen Weiterbildung um mehrere Hundert Euro monatlich ansteigen.

Mit einem Zusatzstudium zum Fachwirt können Sie gegenüber Kollegen ohne diese qualifizierte Weiterbildung mit jährlich bis zu 19.000 Euro mehr

Als ausgebildeter Mechatroniker liegt Ihr Jahresgehalt bei knapp 30.000 Euro brutto im Durchschnitt, addieren Sie hierzu einen Meistertitel, kann die Summe auf bis zu 38.000 Euro anwachsen. Dies gilt auch für andere Sparten im elektronischen Handwerk: Ihr Einkommen steigt mit einem Meisterbrief garantiert um rund 7.000 Euro im Jahr.

Kosten aus Sicht des Betriebes

Wollen Unternehmen im globalen Wettbewerb bestehen, müssen sie für die erforderliche Qualifizierung ihrer Mitarbeiter sorgen. Durch Weiterbildungen wird Elektrikern ermöglicht, das erforderliche Wissen zu digitalen und technischen Neuerungen stets auf aktuellem Stand zu halten und so zum Gesamterfolg des Betriebes beizutragen.

Neben der Kompetenzvermittlung tragen Führungsebenen so auch zu einer erhöhten Motivation ihrer Angestellten bei und einer wachsenden Bereitschaft für anstehende Veränderungen von Arbeitsabläufen.

Die richtigen Mitarbeiter weiterbilden

Auch können dank Weiterbildungen in Unternehmen offene Stellen intern besetzt werden und dadurch Kosten gesenkt. Als Arbeitgeber sollten Sie sicherstellen, hier nicht in Mitarbeiter zu investieren, die in naher Zukunft eine berufliche Veränderung anstreben oder keine Motivation für ein neues Aufgabenfeld mitbringen. Durch Einzelgespräche im Vorfeld oder Vertragsergänzungen in Hinblick auf eine langfristige Bindung werden Sie die richtige Wahl treffen und Ihre Anfangskosten bald wieder eingespielt haben.

Förderungen

Abhängig von Ihrer privaten Situation können Sie sich um öffentliche Fördergelder für Ihre Weiterbildung als Elektriker bemühen.

  • Bis zu 75 Prozent der anfallenden Lehrgangsgebühren werden Ihnen mit dem sogenannten Aufstiegs-BaföG für Handwerker Das Programm beinhaltet zudem zinsgünstige Darlehen oder nicht rückzuerstattende Zuschüsse. Als Voraussetzung müssen Sie Nachweise bereits bestehender hoher Fachkompetenz sowie einer Kursdauer von mindestens 400 Unterrichtsstunden erbringen.
  • Die Arbeitsagentur bietet Ihnen einen Bildungsgutschein, sofern sie Ihre gewünschte Umschulung für notwendig erachtet. Er deckt sämtliche Kurs- wie auch Fahrt- und Unterbringungskosten, verfällt jedoch, beginnen Sie nicht spätestens zwölf Wochen nach Erhalt mit Ihrer Fortbildung.
  • Als Teil der staatlichen Bildungsprämie übernimmt der Bund bei einem Prämiengutschein 50 Prozent Ihrer Weiterbildungsgebühren, maximal jedoch 500 Euro. Als Voraussetzung müssen Sie erwerbstätig sein und Ihre letzten Jahreseinkommen unter 20.000 Euro liegen.
  • Als Fachkraft erhalten Sie mit einem Aufstiegsstipendium bei einem Vollzeitstudium monatlich 815 Euro, für ein berufsbegleitendes Studium rund 2.400 Euro im Jahr. Die genaue Summe richtet sich nach Ihrem Einkommen, die Vergabe nach Ihrem Notendurchschnitt.
  • Sind Sie jünger als 25 Jahre und können mindestens zehn Prozent Ihrer gewünschten Weiterbildung aus eigener Tasche finanzieren, übernimmt der Staat mit einem Weiterbildungsstipendium bis zu 7.200 Euro. Die Förderung ist auf drei Jahre begrenzt und an besondere fachliche Leistungen gekoppelt.
  • Darüber hinaus lohnt ein Blick auf die einschlägigen Internetseiten Ihres Bundeslandes. Ausgewählte Bundesländer bieten jeweils individuelle finanzielle Unterstützungen an.

Anerkennung von Weiterbildungen

Nicht nur der Wunschkurs mit dem Wunschinhalt zur Wunschzeit sollte auf Ihrem Zettel stehen, sondern auch ein seriöser Anbieter. Ohne eine offizielle Anerkennung der fachlichen Weiterbildung wird Ihre Qualifizierung gegebenenfalls nicht anerkannt. Setzen Sie auf bekannte Anlaufstellen wie die Handwerkskammer, die IHK oder den TÜV. Hier können Sie entweder direkt Seminare belegen oder sich über garantiert anerkannte Bildungseinrichtungen informieren.

Unser Tipp: Orientierung nach offen Stellen

Sind Sie nicht sicher, in welchem Bereich der Elektronik Sie sich spezialisieren möchten, werfen Sie einen Blick in Jobbörsen und offene Stellenanzeigen denn gerade auch online wird viel getan um die richtigen Mitarbeiter zu finden. Lesen Sie Expertenberichte und finden Sie heraus, ob Sie sich im Bereich Smart Home, regenerativer Energie oder Automatisierungstechnik weiterbilden sollten. In der Regel geben Ihnen diese Einblicke wertvolle Informationen zu den Zukunftsaussichten als spezialisierter Elektriker.

Fazit

Die Ausbildung liegt hinter Ihnen, Sie sind fest als Elektroniker angestellt und eigentlich gefällt Ihnen Ihre Arbeit? Dennoch reizen Sie die Neuerungen, die vielen Veränderungen, von denen gerade Ihre Handwerkerbranche betroffen ist? Dann sollten Sie eine Weiterbildung zum Spezialisten in Betracht ziehen. Finden Sie Ihr Spezialfach, indem Sie Ort, Dauer, Kosten und Inhalt der angebotenen Kurse erwägen, vor allem aber Ihr fachliches Interessengebiet sowie die prognostizierte Nachfrage nach Ihrem angestrebten Berufsfeld.

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