Stücklisten-Vorlage für Handwerker

Handwerksbetriebe benötigen zur Durchführung ihrer Projekte Stücklisten, in denen die benötigten Komponenten für die Anfertigung von Projekten oder Bauvorhaben angegeben sind. Um eine bestimmte Länge an Dachrinne zu verlegen, braucht ein Dachdecker zum Beispiel Dachrinnenteile, Dachrinnenhalter und gegebenenfalls Fallrohre. Stücklisten helfen aber nicht nur bei der Planung der angebotenen Dienstleistungen, sondern auch bei der Berechnung der Materialkosten oder bei der Qualitätssicherung.

Was ist eine Stückliste?

In einer Stückliste werden alle Einzelteile aufgezählt, die für die Herstellung eines bestimmten Produkts benötigt werden. Sie enthält außerdem eine Beschreibung der verschiedenen Einzelteile sowie Angaben darüber, in welcher Menge sie vorhanden sein sollten. Oftmals wird eine Hierarchie der einzelnen Komponenten erstellt, aus der ersichtlich wird, welche Einzelteile an welcher Stelle des Fertigungsprozesses zum Einsatz kommen.

Für welche Aufgaben wird eine Stückliste benötigt?

Da Stücklisten als Inhaltsübersicht für verschiedene Produkte fungieren, leisten sie in diversen Aufgabenbereichen gute Dienste

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Produktion

Mithilfe der Stückliste können Sie sicherstellen, dass immer ausreichend Materialien für die Produktion vorhanden sind.

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Kostenrechnung

Die Angaben in der Liste helfen Ihnen bei der Budgetierung und machen es einfacher, genau auszurechnen, was die Produktion bestimmter Produkte in einer gewissen Menge kosten wird. Auch Kosten für die Lagerhaltung lassen sich mit Stücklisten optimieren, da so besser geplant werden kann, welche Mengen zu welcher Zeit griffbereit vorgehalten werden müssen.

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Beschaffung

Auch für den Einkauf von Materialien und Bauteilen spielt die Stückliste eine wichtige Rolle. Je nach aktuellem Bedarf und Kundennachfrage sollten die Einkaufsmengen angepasst und mit der Stückliste multipliziert werden

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Ersatzteillagerung

Wenn zum Beispiel ein Heizungsinstallateur einen bestimmten Brennwertkessel bei einem Kunden installiert, kann die Stückliste dabei helfen, bestimmte Ersatzteile auf Abruf vorzuhalten. Sinnvoll ist eine Lagerung bekannter Verschleißteile.

Mit einer Handwerker-App können Sie ganz einfach ihre Lagerbestände checken.

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Qualitätssicherung

Stücklisten stellen sicher, dass die jeweiligen Produkte immer genau die gleichen Einzelteile in der gleichen Menge enthalten. Wenn außerdem großen Wert auf die Produktion gelegt wird, kann so eine gleichbleibende Qualität gewährleistet werden. Das ist außerdem auch führ die Gewährleistungspflicht sehr wichtig.

Wer benötigt eine Stückliste?

Stücklisten spielen in zahlreichen produzierenden Betrieben eine Rolle und kommen deswegen unter anderem in den folgenden Branchen zum Einsatz:

  • Automobilbranche
  • Flugzeugbau
  • Kosmetikherstellung
  • Modeindustrie
  • Möbelbau
  • Handwerksbetriebe

Sie finden aber nicht nur in großen Unternehmen mit vollautomatisierter Produktion Verwendung, sondern kommen auch für die Herstellung handgefertigter Produkte oder sogar für handwerkliche Dienstleistungen infrage. Wenn Sie als Dachdecker verschiedene Leistungen anbieten, können Sie Stücklisten darüber anlegen, welche Materialien in welchen Mengen dafür benötigt werden. Das erleichtert Ihnen nicht nur die Kalkulation beim Einkauf, sondern auch die Erstellung der Rechnung für den Kunden. Ähnliches gilt natürlich auch für Heizungsinstallateure und Elektriker.

Empfehlung: Stückliste mit Handwerkersoftware erstellen

Egal, wie groß Ihr Betrieb ist, es gibt stets eine passende Software, die Sie bei der Erstellung von Stücklisten unterstützt. Die Handwerkersoftware Streit V.1 ermöglicht Ihnen unkomplizierten Zugriff auf Artikel- und Leistungskataloge und erspart Ihnen somit zeitraubende Suchprozesse. Über Großhandelsschnittstellen haben Sie Zugang um Online-Shop der Großhändler und damit auf aktuelle Preise und Artikel. Optimieren Sie Ihre Abläufe, sparen Sie Zeit und Ressourcen – informieren Sie sich jetzt über die ideale Software für Handwerker!

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Aufbau und Erstellung einer Stückliste

Stücklisten setzen sich aus drei wesentlichen Teilen zusammen:

  • Kopf
  • Positionen
  • Unterpositionen

Der Kopf enthält allgemeingültige Angaben zur gesamten Stückliste, während im Positionsteil die verschiedenen Bestandteile aufgelistet werden. In den Unterpositionen können abweichende Einbauorte für bestimmte Positionen angegeben werden. Außerdem finden in einer Stückliste auch immer Beschreibungen zu den verschiedenen Positionen und Unterpositionen Platz. Relevant sind beispielsweise Informationen zu den benötigten Mengen, den Abmessungen (nach Aufmaß) der jeweiligen Teile oder zu deren Gewicht.

Nach DIN 6771

Bis 2007 galt die DIN 6771 als Orientierung für die Erstellung von Stücklisten. Dabei wurde in die Form A und die Form B unterschieden. Form A besaß das Format DIN A4 oder A3 und wurde hochkant verwendet. Sie musste die folgenden Informationen liefern:

  • Position
  • Menge
  • Benennung
  • Sachnummer
  • Einheit
  • Bemerkung

Die Stückliste Form B lag hingegen im Querformat in DIN A4 vor. Sie enthielt außerdem zusätzliche Informationen wie das Gewicht in kg oder die Art des Werkstoffes. Als Ersatz für die DIN 6771 gilt die ISO Norm EN ISO 7200. Sie schreibt die folgenden Pflichtfelder vor:

  • Gesetzlicher Eigentümer
  • Sachnummer
  • Ausgabedatum
  • Abschnitts-/Blattnummer
  • Titel
  • Ersteller
  • Dokumentenart

Anleitung – Erstellung einer Stückliste

Stücklisten lassen sich am besten mit einer geeigneten Handwerkersoftware anlegen. Die einzelnen Programme funktionieren natürlich jeweils ein wenig unterschiedlich. Grundsätzlich können Sie bei der Erstellung einer Stückliste aber folgendermaßen vorgehen:

  1. Listen Sie zunächst die Positionen beziehungsweise alle relevanten Einzelteile und Rohstoffe auf.
  2. Weisen Sie den Teilen jeweils eine Nummer zu.
  3. Erstellen Sie Beschreibungen zu den Einzelteilen, die Informationen wie die Menge, die Größe, das Gewicht und weitere Eigenschaften enthalten.
  4. Legen Sie bei Bedarf eine Hierarchie fest. Dabei steht das Produkt an oberster Stelle. Nach unten hin erfolgt eine Gliederung in verschiedene Unterkomponenten.
  5. Jetzt können Sie den Kopf erstellen. Dieser enthält alle Informationen, die die gesamte Stückliste betreffen. Dazu gehören beispielsweise der Ersteller und das Ausgabedatum.
  6. Verteilen Sie die Stückliste an alle beteiligten Abteilungen in Ihrem Unternehmen. Achten Sie darauf, dass Sie diesen Vorgang bei einer Aktualisierung der Stückliste erneut vornehmen.

Tipp: mit Software statt Vorlage arbeiten

Die Verwendung einer Handwerkersoftware für Stücklisten bietet klare Vorteile gegenüber herkömmlichen Vorlagen. Mit Schnittstellen zum Großhandel haben Sie Zugriff auf tausende Artikel und Preise. Die automatische Verknüpfung gewährleistet Präzision und reduziert Fehler. Zudem ermöglicht die flexible Anpassung in Echtzeit eine effiziente Reaktion auf sich ändernde Projektanforderungen.

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Arten von Stücklisten

Je nach Komplexität des Produktes können unterschiedliche Stücklistenarten sinnvoll sein. Die Mengenübersichtsstückliste ist sehr einfach gehalten, während die Strukturstückliste oder die Baukastenstückliste ein wenig aufwendiger sind. Wählen Sie immer diejenige Variante aus, die für das Gelingen Ihres Vorhabens am besten geeignet ist. Um Ihnen aufzuzeigen, welche Stückliste das sein könnte, stellen wir Ihnen die verschiedenen Typen im folgenden Teil unseres Ratgebers ein wenig näher vor.

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Mengenübersichtsstückliste

Hierbei handelt es sich um eine besonders einfache Form der Stückliste, in der Sie einfach nur die verschiedenen Bestandteile für Ihr Produkt auflisten. Eine hierarchische Einteilung ist nicht notwendig. Sie bietet sich für Produkte an, bei denen nur wenige verschiedene Einzelteile zum Einsatz kommen und deren Zusammenstellung so simpel ist, dass es keiner weiteren Darstellung bedarf.

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Strukturstückliste

Etwas komplexere Produkte unterlaufen verschiedene Produktionsstufen. Dementsprechend werden die Bauteile nicht immer zum gleichen Zeitpunkt eingesetzt. In der Strukturstückliste erfolgt eine Gliederung der Einzelteile und der benötigten Mengen in die jeweiligen Produktionsstufen, in denen sie zum Einsatz kommen.

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Baukastenstückliste

Alternativ lassen sich auch eigene Stücklisten für verschiedene Baugruppen erstellen. Dabei hat jede dieser Stücklisten nur eine einzige Ebene und beschreibt nur einen einzigen Fertigungsprozess. Um das gesamte Produkt herstellen zu können, werden also mehrere Stücklisten benötigt. Bei sehr komplexen Produktionsvorgängen mit vielen detaillierten Fertigungsprozessen kann das jedoch für mehr Übersicht sorgen.

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Variantenstückliste

Unter einer Variantenstückliste werden mehrere Stücklisten zusammengeführt, die jeweils beschreiben, wie eine Variante eines bestimmten Produktes gefertigt wird. Üblicherweise können Sie in den einzelnen Spalten der Tabellen die verschiedenen Varianten ablesen.

Häufige Fehler und Folgen bei Stücklisten

Beim Erstellen von Stücklisten können verschiedene Fehler mit teilweise schwerwiegenden Folgen auftreten:

  • Fehler bei den Mengenangaben können zu einem minderwertigen Ergebnis führen und das Produkt sogar gänzlich unbrauchbar machen. Gegebenenfalls ziehen sie sogar einen Produktionsstillstand nach sich.
  • Fehlende Bauteile können sich genauso fatal auf die Produktion auswirken und ein Gelingen des Projektes unmöglich machen.
  • Fehler in der Hierarchie können zur Folge haben, dass Einzelteile zu einem falschen Zeitpunkt in den Fertigungsprozess integriert werden.

Oftmals kommt es aufgrund veralteter Stücklisten zu den oben genannten Fehlern. Daraus folgen nicht selten wirtschaftliche Nachteile. Deswegen sollten Sie unbedingt für eine regelmäßige Revision und Erneuerung sorgen. Optimalerweise führen Sie einen regelmäßigen Turnus für die Überprüfung der Stücklisten ein. Sobald etwas an einem Produkt oder einer Dienstleistung geändert wird, sollten Sie die Stückliste zusätzlich optimieren und das überarbeitete Dokument an Ihre Mitarbeiter weiterleiten.

Stücklisten in der Handwerkersoftware

Das Erstellen von Stücklisten auf Papier ist mit einem hohen Aufwand verbunden, fehleranfällig und mühsam. Manche Betriebe bedienen sich Programmen wie Excel, doch auch damit müssen Sie die Liste größtenteils manuell anlegen und viel Zeit in die Erstellung investieren. Für einen besseren Überblick und einen optimierten Workflow können Sie stattdessen eine Betriebssofware für Handwerker verwenden. Üblicherweise kommt dabei ein sogenanntes ERP-System zum Einsatz. Mit dem können Sie Ihr gesamtes Unternehmen steuern und unter anderem Ihr Personalwesen, Ihre Finanzen und viele andere Bereiche verwalten. Zahlreiche Programme bieten außerdem die Möglichkeit, Stücklisten digital zu erstellen. Das bringt direkt mehrere Vorteile mit sich:

  • Die Stückliste liegt zentral in digitaler Form vor und ist nicht auf Papierzetteln überall im Betrieb verteilt. Dadurch minimiert sich das Risiko, dass veraltete Versionen verwendet werden. Wichtig ist natürlich, dass die Mitarbeiter auch auf die Stückliste zugreifen können.
  • Bei der Erstellung können Sie und Ihre Mitarbeiter auf die im System hinterlegten Stammdaten von Ihrem Unternehmen sowie von Ihren Kunden zugreifen und so viel Zeit sparen.
  • Handwerkerprogramme erlauben in Kombination mit den Stücklisten außerdem eine akkurate Ressourcenplanung und Lagerhaltung. In der Regel findet eine automatische Synchronisation zwischen der Stückliste und dem Lagerbestand statt, sodass es sofort auffällt, wenn neue Einzelteile nachbestellt werden müssen.
  • Eine gute Software aktualisiert die Stücklisten automatisch, wenn bestimmte Einzelteile durch eine neue Version ersetzt werden.

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FAQ

Im Folgenden haben wir für Sie noch einmal die wichtigsten Fakten zur Stückliste im Handwerk zusammengefasst:

In einer Stückliste sind alle Einzelteile für die Fertigung eines Produktes aufgelistet. Es handelt sich also um eine Art Anleitung.

Eine Stückliste sollte einen Kopf, Positionen und gegebenenfalls Unterpositionen aufweisen. Sie enthält wichtige Informationen zu den Einzelteilen, der Menge, den Abmessungen und dem Gewicht. Je nach Art der Stückliste ist außerdem eine hierarchische Einteilung sinnvoll.

Ursprünglich galt die DIN 6771 für Stücklisten. Sie wurde aber zurückgezogen. An ihre Stelle ist die ISO Norm EN ISO 7200 getreten.

Fazit

Stücklisten sind unabdingbare Tools für die Planung, Beschaffung und Kostenberechnung in Handwerksbetrieben. Elektriker, Dachdecker und Heizungsinstallateure können mit einmal angelegten Stücklisten für bestimmte Dienstleistungen viel Zeit bei der Planung und Rechnungsstellung sparen. Je nach Komplexität kann zwischen verschiedenen Stücklistentypen gewählt werden. Durch eine regelmäßige Überprüfung und eine Aktualisierung der Stücklisten können häufige Fehlerquellen wie falsche Mengenangaben oder fehlende Einzelteile vermieden werden.

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