Handwerker Angebot Muster

Sie haben alle erforderlichen Informationen gesammelt und können nun ein profundes Angebot zur Anfrage ausarbeiten. Doch wie stellen Sie sicher, dass aus Ihrem Interessenten auch ein Kunde wird? Wir sagen Ihnen, auf welche Punkte Sie als Handwerker bei Ihrer Angebotsverfassung achten sollten und inwiefern ein professionelles Muster dazu beiträgt, am Ende den Zuschlag für das Projekt zu erhalten.

Inhalt

Zum Muster-Angebot für Handwerker

Pflichtangaben Angebots Handwerker: Diese Angaben sollten nicht fehlen

Unabhängig von Ihrem Handwerk und dem individuellen Kundenwunsch sollten Sie die Pflichtangaben in jedem Fall mit in Ihr Angebot aufnehmen. Nach dem Gesetz werden offizielle Angebote als Geschäftsbriefe im Sinne von § 125a Handelsgesetzbuch (HGB) behandelt und erfordern so Detailangaben zur Rechtsform, Gesellschaftssitz, Registergericht sowie der Handelsregisternummer. Als Einzelunternehmer reichen Angaben Ihrer aktuellen Kontaktdaten sowie Ihrer Steuer- oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer. Zudem sollten Sie die folgenden Punkte mit in Ihr Schreiben aufnehmen:

  1. Name und Adresse Ihres potenziellen Auftraggebers
  2. Datum der Angebotserstellung
  3. Detaillierte Darstellung von Materialien und Arbeitsleistung
  4. Kostenangaben zu den Einzelpositionen, Nettobeträge, einschlägige Umsatzsteuer und Gesamtsumme
  5. Ausführungszeitraum
  6. Zahlungsbedingungen
  7. Gültigkeitsdauer
  8. optional: Kunden- und Angebotsnummer

Hinweis: Bei einer erlaubnispflichtigen Tätigkeit nach § 29ff. Gewerbeordnung sind Sie zur Nennung der zuständigen Behörde angehalten. Mit diesem Gerüst sind Sie rechtlich abgesichert. Widmen Sie sich nun individuellen Einzelheiten der Kundenanfrage.

Wie verbindlich ist ein Angebot?

Gemäß §§ 145f. Bürgerliches Gesetzbuch binden Sie sich mit der Abgabe Ihres Angebots bis zum Ablauf der angegebenen Gültigkeit oder der vorzeitigen expliziten Ablehnung durch den Adressaten rechtlich an seinen Inhalt. Benennen Sie daher immer die Bindungsfrist und beziehen Sie mögliche Preisschwankungen von Löhnen oder Materialien mit in Ihre Kostenkalkulation ein. Je präziser Sie einzelne Positionen und Arbeitsschritte aufführen, desto geringer das Risiko eventueller Einbußen. Die Angebotserstellung darf nicht berechnet werden.

Hinweis: Die rechtliche Bindungspflicht entfällt bei freibleibenden Angeboten. Sinnvoll ist diese Unverbindlichkeit bei langwierigen Großprojekten Typische Begrifflichkeiten für entsprechende Freizeichnungsklauseln finden Sie in:

  • Ohne Gewähr: die Preisangaben sind aktuellen Marktgegebenheiten unterworfen
  • Solange der Vorrat reicht: die angegebene Menge wird nicht garantiert

Unterschied zwischen Kostenvoranschlag & Angebot

Noch mehr Spielraum hinsichtlich Ihrer Zeit- und Kostenangaben als beim freibleibenden Angebot erhalten Sie sich durch die Abgabe eines Kostenvoranschlags. Dieser dient als erster Anhaltspunkt, die Konditionen dürfen im Nachhinein angepasst werden. Bei drastischen Preissteigerungen oder verlängerten Ausführungszeiträumen steht Ihrem Kunden nach § 649 BGB das Recht einer außerordentlichen Kündigung zu.

Aufbewahrungsfristen von Angeboten

Sowohl das Steuerrecht als auch das Handelsrecht regeln die Aufbewahrungspflicht geschäftlicher Unterlagen. So verpflichtet Sie § 238 HGB in Verbindung mit der revisionssicheren Archivierung nach den GoBD zur lückenlosen Buchhaltung. § 147 der Abgabenordnung bestimmt Art und Dauer der Aufbewahrungspflicht. Während Dokumente wie Jahresabschlüsse für zehn Jahre aufbewahrt werden müssen, gilt unter anderem für Angebote eine sechsjährige Aufbewahrungsfrist.

Empfehlung: Auch im Büro digital arbeiten

Nicht nur Ihre Projekte sollten Sie mit Hilfe einer Software professionell planen. Auch Ihre Verwaltung und Auftragsabwicklung lässt sich mit Hilfe einer auf das Handwerk abgestimmten Software digitalisieren. Sie arbeiten damit zeitsparend, übersichtliche und deutlich effizienter.

Mehr zur Bürosoftware für das Handwerk

Angebotstexte

Bei der Gestaltung Ihres Angebots haben Sie freie Wahl. Mit der Erweiterung der sachlichen Positionen um persönliche Inhalte oder ungefragte Rabattangebote steigt die Chance auf eine Annahme durch den Interessenten. Achten Sie auch auf einen für Laien nachvollziehbaren Aufbau sowie ein ansprechendes Layout. Die einheitliche Verwendung von Geschäftspapieren mit Ihrem Betriebslogo dient als Wiedererkennungsmerkmal bei möglichen Folgeaufträgen.

Einleitung

Beginnen Sie Ihr Schreiben mit einer persönlichen Ansprache. Während ein saloppes „Hallo“ kein adäquater Einstieg in ein künftiges Geschäftsverhältnis darstellt, dürfen Sie Ihren Brief auch mit einer weniger formellen Anrede als „Sehr geehrte(r) …“ starten. Vergessen Sie nicht die Nennung möglicher Titel, beziehen Sie sich auf die Kontaktaufnahme und formulieren Sie positiv.

„Guten Tag, Herr Dr. xxx,

vielen Dank für das freundliche Telefongespräch und Ihr Interesse an unserem Service. Gerne führen wir die angefragten Arbeiten für Sie aus. Bitte entnehmen Sie Details zu den erforderlichen Maßnahmen der folgenden Aufschlüsselung.“

Beispiel Angebotstext

Auch bei der obligatorischen Aufzählung Ihrer Arbeitsleistung und Materialien können Sie über eine reine stichwortartige Liste hinausgehen. Ergänzen Sie Ihre Angaben mit Attributen oder bieten Sie Alternativen bei Farben oder Preisen:

„1. Badezimmerkacheln, 50 Stück, Steingut, sonnengelb: Die angebotenen Kacheln sind in CO2-reduzierter Produktion gefertigt und mit einem nachhaltigen, wasserabweisenden Überzug versehen.

  1. Arbeitszeit Meister / Geselle, jeweils in Stunden
  2. An- und Abfahrtskosten als Pauschale oder mit reduziertem Stundenlohn kalkuliert
  3. Nettopreise, Steuersatz, Gesamtpreis

Bemerkung: Gerne übersenden wir Ihnen ein Alternativangebot mit beigen Fliesen aus Steinzeug. Durch den geringeren Widerstandsgrad liegt der Stückpreis einen Euro unter dem der vorliegend angebotenen Ware.“

Schluss

Richten Sie sich bei der Beendigung Ihres Angebots nach Ihrer Begrüßung. Je nachdem, wie gut Sie Ihren Kunden kennen, können Sie auch hier mit einer persönlichen Note überzeugen.

„Ich hoffe, dass Ihnen mein Angebot zusagt. Bei weiteren Fragen oder Änderungswünschen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Mit besten Wünschen zum Wochenstart …“

Formulierungen nach Branche

Abhängig von Ihrem Handwerk können Sie auf maßgeschneiderte Formulierungen zurückgreifen und mit Zusatzinformationen punkten:

  • Elektriker: „Gerne installieren wir die bereits vorgestellte Alarmanlage Modellnummer X. Sie wird durch hohe Sensibilität der steigenden Anzahl an Einbrüchen gerecht. Auch Wunsch lässt sie sich gegen Aufpreis mit Ihrem Smartphone verbinden.“
  • Sanitär-Heizung-Klima: „Durch unseren Umbau Ihres Badezimmers zur barrierefreien Zone wird Ihnen nicht nur der Einstieg in die Dusche erleichtert. Wir bieten Ihnen gleichzeitig die Installation eines neuen Wasserdurchlasses an, durch den Sie Energie und damit Kosten sparen können.“

Vorlage oder Rechnungsprogramm – was ist sinnvoller?

Wie Sie erkennen, kann die Erstellung eines erfolgreichen Angebotes zeitaufwendig sein. Greifen Sie auf professionelle Vorlagen für die Handwerksbranche zurück, sparen Sie eine Menge Zeit, vermeiden Flüchtigkeitsfehler und stellen die Vollständigkeit aller Angaben sicher. Dabei haben Sie die Wahl zwischen gewöhnlichen Word-Dokumenten und Excel-Dateien sowie Online-Textverarbeitungen und -Tabellenkalkulationen. Gegenüber herkömmlichen Mustern garantieren Ihnen Softwareprogramme GoBD-Konformität und bieten weitere Funktionen wie automatische Kundenverwaltungen und damit besondere Effizienz.

So verwenden Sie unsere Vorlage für Ihre Angebote – Anleitung

Mit nur wenigen Klicks können Sie unsere Angebotsvorlage individualisieren und als Grundgerüst für künftige Schreiben abspeichern.

  • Fügen Sie Ihren Namen mit Betriebsadresse und Kontaktdaten sowie Namen und Adresse des Angebotsempfängers in die vorgegebenen Felder ein.
  • Wählen Sie den neutralen Betreff „Angebot“ oder ergänzen Sie ihn wunschgemäß durch eine Angebots- oder Kundennummer. Das tagesaktuelle Datum wird automatisch eingefügt.
  • Wählen Sie eine Anrede und erstellen Sie Ihren Eingangstext.
  • Es folgen Details zu den einzelnen Positionen in tabellarischer Form. Die Felder sind entsprechend beschriftet und müssen nur mit den individuellen Werten zu Mengenangaben und Kosten ausgefüllt werden. Sie lassen sich beliebig kürzen oder erweitern.
  • Geben Sie den einschlägigen Umsatzsteuer-Prozentsatz an. Zuvor wird der Netto- und anschließend der Bruttogesamtbetrag durch das Softwareprogramm erstellt.
  • Die Anschlusszeilen können Sie zur Eingabe von Zahlungsbedingungen nutzen sowie eine Annahmefrist setzen.
  • Am Ende verbleibt Platz für weitere Angaben wie Ihre Kontoverbindung, Website und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.

Nach einer nochmaligen Überprüfung aller Einträge können Sie das Dokument sofort als PDF per E-Mailanhang versenden und das Gerüst mit Ihren Firmendaten für das nächste Angebot abspeichern.

Hinweis: Eine visuelle Ausfüllanleitung finden Sie auch als Kurzvideo im Internet.

Tipp: Fördermöglichkeiten zur Digitalisierung im Handwerk

Bund und Länder fördern kleine und mittlere Betriebe häufig bei der Investition in Digitalisierungsmaßnahmen. Erfahren Sie mehr zu den Förderungen für die Digitalisierung im Handwerk.

Fördermöglichkeiten zur Digitalisierung im Handwerk

Fazit

Maßgeschneiderte Angebote erhöhen die Chancen auf eine Annahme durch den Auftraggeber. Mit einer professionellen Online-Vorlage für Handwerker erleichtern Sie die Arbeit und können auf die rechtliche Korrektheit Ihres Schreibens vertrauen.

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